Nach Feindseligkeit und Solidarität: Abgänge, Eindämmungen, Anstrengungen


  • 1. April 2017 | 18:15 – 19:00

Vortrag, Elizabeth A. Povinelli (New York)

Von Menschenhand verursachter Klimawandel und Toxizität werfen ihre langen Schatten voraus und stellen Intellektuelle, Künstler und Aktivisten vor eine ganze Reihe von Fragen: Was, wenn es „menschlich“ nicht gibt, und auch keine „Menschen“, sondern nur, je nach Region, mehr oder weniger verdichtete Ansammlungen von Gestalten und Lebensstilen; dass also jenes, was man gemeinhin als „das Menschliche“ oder „Leben“ bezeichnet, lediglich eine abstrahierte Komponente unter anderen darstellt? Was, wenn der fundamentale Unterschied nicht außerhalb von uns liegt, sondern in uns, und aus uns hervorgeht? Hat man das materielle Andere einmal als ein Ungefähres begriffen – der äußere Körper, aus dem sich der innere Körper konstituiert, von dem er abhängt und durch den er sich veräußert – kann man nicht mehr von dem Körper oder einem Körper sprechen, auch wenn wir weiterhin den „diesigen“ Körper als „hierisch“ hervorheben müssen. In diesem Vortrag sollen politische Konzepte angedacht werden, die sich von der Ontologie der auf sich begrenzten Dinge lösen, es soll um ihre Gegensätze und Übereinstimmungen gehen und um die Frage, woher diese Konzepte kommen, wovon sie abhängen und in welche Richtung sie sich orientieren sollten.
Bild: E. A. Povinelli