Fehlentwicklung. Widerstand gegen und Alternativen zum Extraktivismus


  • 1. April 2017 | 16:15 – 17:00

Vortrag, Enrique Matías Viale (Buenos Aires)

Die Formen, die der Kapitalismus angenommen hat, führen zu einer realen Fehlentwicklung, die sich als extraktivistische Matrix offenbart. Aus dieser heraus entwickelt sich ein dynamischer Enteignungsprozess der Naturgüter, Territorien und demzufolge auch der individuellen und kollektiven Rechte. Mit dieser Entwicklung entstehen gleichzeitig Diskussionen über die wirtschaftlichen, ökologischen, gesundheitlichen, kulturellen und politischen Folgen, die sich aus der massiven Umsetzung des Extraktivismus, der Infrastrukturen und landwirtschaftlichen Monokulturen der gigantischen Unternehmen ergeben. Von Bergbau zu Soja, von städtischem Extraktivismus zu Fracking – hier zeigt sich offenkundig, dass Wirtschaftskonzerne die Hauptrolle bei den Entscheidungen spielen und darüber befinden, was in städtischen Projekten, wirtschaftlichen Aktivitäten, Lebensstilen und kollektiven Identitäten legal oder illegal, was möglich oder unmöglich, was gerecht oder ungerecht ist. Es existieren jedoch horizontale Konzepte, durch die es möglich ist, andere Beziehungsmodelle und andere Gesellschaftsentwürfe zu denken, wie etwa das Konzept der Gemeingüter, Umweltrechte, der guten Lebensführung und Ethik. Es ist daher essentiell, über eine Reformagenda und eine Alternative zum Extraktivismus nachzudenken.